Straßburg Geschichte

Straßburg – Die Geschichte der Stadt kurz erklärt

Einleitung Straßburg (Strasbourg) ist eine Stadt mit vielen Gesichtern – teils Metropole, teils Kleinstadt. Die Stadt ist Hauptstadt der Region Elsass und überdies Präfektur des Départements Niederrhein (Bas-Rhin).

Die Präfektur verwaltet auch die beiden Arrondissements Strasbourg-Campagne und Strasbourg-Ville. Straßburg ist eine Kernstadt mit etwa 650.000 Einwohnern im Ballungsraum und zudem die größte Gemeinde im Elsass, in Bas-Rhin und im Stadtverband Straßburg .

Im Zentrum der Stadt liegt das weltbekannte Münster. Geschichte der Stadt Straßburg Im Jahre 12 v.Chr. errichteten die Römer auf der Alstadtinsel ein Militärlager namens Argentoratum, wo zuvor jahrhunderte lang Kelten gesiedelt hatten. Rasch wurde es zu einem Kastell ausgebaut und später von Alemannen besiedelt, auf die wahrscheinlich auch der heutige Name der Stadt zurückgeht. Als „Strateburgum“ („Burg an den Straßen“) ist selbiger beim Geschichtsschreiber Gregor von Tours (538-594) bezeugt. Nachdem Merowingerkönig Chlodwig über die Alemannen gesiegt hatte, wurde Strateburgum ins entstehende Frankenreich eingegliedert und recht früh Bischofssitz.

Nach allmählichem Zerfall des riesigen Frankenreiches und eines Streits unter den Erben Karls des Großen, kam Straßburg 843 zunächst zum Mittelreich Lothars I, 870 dann wurde die Stadt schließlich im Vertrag von Meersen mit dem Elsass zusammen dem Ostfränkischen Reich, späteres Heiliges Römisches Reich, angegliedert. Die Herrschaftsgewalt über die Stadt hatten die jeweiligen Bischöfe inne, bis sie selbige nach schweren Kämpfen 1262 an den Adel abgeben mussten. Der Kaiser erteilte darauf Straßburg das Privileg einer freien Reichsstadt – somit wurde die Stadt weitgehend autonom. Die Bevölkerung nahm in der Folge stark zu und die Stadt wuchs mit – mehrfach mussten ihre Grenzen erweitert werden. Straßburg – Geschichte Straßburg – Geschichte – Rosel Eckstein / pixelio.de Straßburg verdankte seinen Reichtum in erster Linie dem Handel – eine lange Zeit besaß Straßburg allein das Schiffahrtsrecht auf dem Rhein zwischen Basel und Mainz; das so genannte „Stapelrecht“ sorgte überdies für Mehreinnahmen da es durchziehende Kaufleute dazu zwang ihre Waren in Straßburg zu verzollen und für einen gewissen Zeitraum zum Verkauf anzubieten. Um die Handelsaktivität erheblich zu erhöhen baute man 1388 eine hölzerne Brücke über den Rhein. Im 14. Jahrhundert übernahmen die in Zünften organisierten Handwerksmeister die Stadtverwaltung, der Adel wurde aus der Stadt vertrieben.

Mit „Schwörbriefen“ gaben die Zünfte der der Stadt bis zur französischen Revolution eine gültige Verfassung. Ab der beginnenden Neuzeit erlebte Straßburg auch eine kulturelle Blütezeit – bereits im 14. Jahrhundert war sie ein bedeutendes Zentrum der Mystiker und entwickelte sich in der Folge auch zu einem Zentrum der Reformation; 1529 wurde das katholische Münster protestantisch. Weit nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, den Straßburg recht unbeschadet überstand, besetzten am 30.09.1681 Truppen Ludwigs XIV. die Stadt und das Münster wurde wieder katholisch. Zunächst blieb Straßburg größtenteils autonom, bis es 1697 im Frieden von Rijswik an Frankreich abgetreten, Standort einer Garnison, Verwaltungshauptstadt der Provinz Elsass und Sitz eines Fürstbischofs wurde. Die neue politische Situation führte zum Aufblühen von Kunst und Architektur – im Versailler Stil entstanden Patrizierhäuser und fürstliche Paläste. Mit der Französischen Revolution 1789 setzte ein einschneidender Wandel ein – Revolutionäre plünderten das Rathaus, vertrieben die Adeligen und richteten in der Stadt und im Münster erheblichen Schaden an.

Während der industriellen Revolution zwischen 1800 und 1900 verdoppelte sich die Einwohnerzahl Straßburg auf eine Größe von 100.000 Einwohnern. Bis zum Deutsch-Französischen Krieg stieg die Zahl weiter – auf dem französischen Boden. 1870 wurde Straßburg von den Deutschen Truppen erobert und anschließend zur Haupstadt des zum Deutschen Reich gehörigen Elsass-Lothringen erklärt. In den Folgejahren, bis Ende des 1. Weltkrieges, blieb Elsass-Lothringen deutsch, danach kehrte es wieder zu Frankreich zurück, nachdem unterdessen kaiserliche Bauten das Stadtbild zierten. In Erwartung des 2. Weltkrieges ließ die Pariser Regierung 1939 innerhalb von 24 Stunden die komplette Stadt nach Südfrankreich evakuieren, so dass Deutschlands Nazi-Truppen nur noch eine Geisterstadt vorfanden.

Nach Waffenstillstand Hitlers mit der Pétain-Regierung wurden die Evakuierten wieder zurückgeschafft – Straßburg blieb in der Folge 4 Jahre lang Hauptstadt des Gaus Oberrhein bis sie schließlich nach heftigem Bombeneinsatz der Alliierten von den Truppen des Generals Leclerc befreit wurde. Nach dem 2. Weltkrieg begann eine völlig neue Epoche – 1949 wurde Straßburg zum Standort des Europarates gewählt. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Stadt zum Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung und zur „Haupstadt Europas“ – symbolisiert wird das durch den Sitz einiger wichtiger europäischer Institutionen in Straßburg wie beispielsweise dem Europaparlament oder dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Durch zahlreiche Eingemeindungen dehnte sich Straßburg stark ins Umland aus und ist heute eine internationale Kultur- und Wirtschaftsmetropole.
Quelle: https://freie-referate.de

Kommentare sind geschlossen.